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- AIDA Ostsee 2010
Mit der AIDAblu durch die Ostsee
( 24.07. – 03.08.2010 )
1.Tag Anreise
09:25 Uhr. Der ICE brachte uns problemlos und pünktlich zu unserem Ziel. Einziger Wermutstropfen: 2 frustrierte Mitarbeiter der Bahn, einer im Bordbistro, bei dem man sich fast entschuldigen musste, weil man was bestellt hat und eine Dame, die alle Reisenden als blödes Volk betitelte, weil versehentlich 2x gratis Hanuta verteilt wurde.
Am Hauptbahnhof Rostock wurden wir von einer netten Dame aus der AIDACrew begrüßt, die uns den Weg zu den Shuttlebussen zeigte. Transfer zur AIDA ca. 25 Minuten. Der Check- In verlief zügig mit dem obligatorischen Foto.
Unsere Kabine 9202 war sehr schön und auch geräumig mit einem Sonnendeck ganz vorne.
Ein kleiner Wermutstropfen: bei den Einparkmanövern waren die Vibrationsgeräusche sehr laut.
Wer sich übrigens gerne schlau machen möchte, wie die gebuchte Kabine bewertet wurde, hier ein interessanter Link:
http://www.aida-fanpage.de/reiseinfos/kabinentipps/aidadivabellaluna.html
Das Abendessen verlief ziemlich hektisch, da anscheinend 2500 Gäste gleichzeitig essen wollten. Mit Mühe fanden wir noch einen Tisch im East, in dem man immer, wenn unten alles voll war, ein Plätzchen fand.
Um 21 Uhr hieß es dann „Leinen los“. Das war echt der Hammer: Vom Hafen bis zum Leuchtturm der Westmole säumten Hunderte winkende Menschen das Ufer. Das voll besetzte Ausflugsboot, das uns bis zur Hafenausfahrt begleitete, hupte mit unserem Kapitän um die Wette. Als es dunkel wurde, fand auf dem Pooldeck noch eine Welcome Party mit Begrüßungssekt und toller Musik statt. Anschließend noch eine super Lasershow.
2. Tag : Seetag
Der Tag fing an mit stürmischer See Richtung Tallin. Beim Frühstück sah man dann auch recht viele „Betrunkene“, die mit ihren Tellern balancierten.
Um 10:30 fand die notwendige Seenotrettungsübung statt. Natürlich waren mal wieder 2 Schnarchnasen dabei, die nicht rechtzeitig aus den Betten kamen und alle mussten warten, bis die Leutchen eingetrudelt waren.
Später fand die Vorstellung der Offiziere statt, was Kapitän Dieter Wieprecht in einer humorvollen Art und Weise meisterte.
Danach stand die Erkundigung des Schiffes an. Wir waren ja 2004 schon mal mit der AIDA Cara im Mittelmeer unterwegs. Die AIDAblu ist ein Stück größer und hat einige positive Veränderungen aufzuweisen. Das Theater wurde in der Schiffsmitte über drei Etagen integriert. Jeder kann vorbei laufen und schauen, was gerade los ist, ob Proben der Künstler, Vorträge über die nächstens anzulaufenden Städte, sogar Live TV von irgendeinem Deck an Bord usw. Ist sehr viel besser als früher auf der CARA, wo die Veranstaltungen in einem abgeschlossenen Raum stattfanden.
Es gibt insgesamt 7 Restaurants, davon 3 á la Carte (kosten extra). Sehr originell ist das Brauhaus (mit eigenem Aida-Zwickel-Bier), das einem Biergarten nachempfunden ist. Dort bekommt man Deftiges, Weißwurst und Brezeln.
Gegen 17 Uhr hörten wir uns den Vortrag über Tallinn an, um schon mal zu sehen, was man besichtigen könnte. Nach dem Abendessen spielten wir in der Bibliothek noch eine Runde Kniffel und dann ab ins Schaukelbett.
3. Tag Tallinn (Wetter um 27 Grad, sonnig)
Wir legten am Cruise Pier um ca. 8 Uhr morgens an. Übrigens: Man sollte auf der AIDA nicht geräuschempfindlich sein, beim Anlegemanöver ist doch einiges an Vibrationen zu merken, zumindest in unserer Kabine.
Da es in die Altstadt nicht weit war (ca. ¼ Stunde Fußweg), erkundeten wir Tallinn auf eigene Faust. Zuerst erreicht man das altertümliche Stadttor,
weiter geht es auf der Gasse mit seinem uralten Kopfsteinpflaster bis zum Rathausplatz.
Sehr malerisch, diese vollständig erhaltene Altstadt! Entlang der alten Stadtmauern führt der Weg zum Domberg im oberen Teil der Altstadt mit einem guten Blick über Tallin. Vorbei am langen Hermann geht es zur russisch-orthodoxen Alexander-Newski-Kathedrale!
Die bunten Zwiebeltürme und die schönen Bilder und Mosaiken im Inneren der Kirche, zogen schon Hunderte von Touristen in ihren Bann.
Der Rathausplatz bildet den Mittelpunkt der unteren Stadt. Das Sahnestück ist das gotische Rathaus. Die gotischen Gildehäuser, Cafes, kleine Läden und Restaurants um den Platz, ziehen die Besucher magisch an.
Auch wir saßen in einem Cafe und genossen die Atmosphäre und das impulsive Treiben. Müde, aber froh dies alles gesehen zu haben, kehrten wir zur AIDA zurück. Der Anblick unseres Schiffes war schon toll, aber was wir jetzt sahen, war noch viel gigantischer. Die Jewellery of the Sea lag genau gegenüber der AIDA und war fast noch ein bisschen größer.
Wir hatten 3 Ausflüge gebucht, da man in Russland ein Visum benötigt und mit den Ausflügen erhält man ein Gruppenvisum, was bestimmt einfacher ist.
Morgens St. Petersburg im Schnelldurchgang per Bus, mit ein paar schnellen Fotostopps á la Japaner. Da es doch recht heiß war, hatte man eh keine große Lust herumzulaufen. Die Klimaanlage im Bus war anscheinend dem Kommunismus zum Opfer gefallen.
Überall wo der Bus hielt, sprangen sofort Männer mit Bildbänden über die Stadt oder Babuschka Figuren herbei und boten ihre Waren zu Dollar- oder Europreisen an.
Ein Lichtblick war die russische Studentin Irina, unsere Reiseleiterin. Im Stakkatodeutsch ratterte sie lustig die Informationen herunter.
St. Petersburg präsentierte sich erstaunlich westlich und grün. Die Straßen und Plätze sind großzügig angelegt, und die Flussufer sind mit prachtvollen Palästen flankiert.
1914, mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges gegen Deutschland, wurde der deutsch klingende Name in Petrograd geändert. Nach dem Tod Lenins wechselte die Stadt erneut ihren Namen und wurde zu Leningrad. Erst im Jahre 1991 bekam sie den alten Namen Sankt Petersburg wieder.
Abends stand St.Petersburg bei Nacht auf dem Plan. Da gerade aber die weißen Nächte in den letzten Zügen lagen, war es alles andere als Nacht. Wir hatten einen Fotostopp an der Nikolaikirche und dann wurden wir am Newskijprospekt, einer ewig langen Einkaufsstraße abgesetzt um ca. 1 ½ Stunden zum shoppen zu nutzen. Dummerweise hatten wir es versäumt, Rubel zu besorgen. Wir konnten nichts kaufen, da nur Rubel oder die Kreditkarte (auch vergessen) akzeptiert wurden. Halt: einen teueren Schuppen haben wir gefunden, das Grand Hotel Europe, dort hat man uns 40 Euro für 5 Getränke abgeknöpft.
Also: unbedingt Rubel tauschen! Es gibt viel zu sehen und zu kaufen.
5. Tag St. Petersburg (wieder heiß um 37 Grad)
An diesem Tag mussten wir früh aufstehen, da die Abfahrt nach Puschkin zum Katharinenpalast schon um 7:45 stattfand.
Wir wollten besonders schlau sein und nach einem moderneren Bus mit hoffentlich funktionierender Klimaanlage Ausschau halten. Wir wählten einen Bus mit Mercedes Stern. Als wir einstiegen, war es mal angenehm kühl, allerdings hatte der Bus anscheinend auch schon seine besten Tage hinter sich, da alles äußerst benutzt aussah.
Während der Fahrt erklärte uns die Reiseleiterin, dass man im Katharinenpalast nur fotografieren dürfe (außer im Bernsteinzimmer, da war es verboten, zu filmen oder zu fotografieren), wenn man auf seiner Kamera einen Aufkleber hätte, der natürlich Geld kostete. Wir wunderten uns, dass wir fast die einzigen waren, die bezahlten. Brav klebte ich den Aufkleber auf meine Kamera.
Nach ca. 1 Stunde erreichten wir Puschkin.
Bei der Ankunft wurden wir von einer Blaskapelle mit deutscher Marschmusik begrüßt. (Woher die das wohl wussten?).
Die Reiseleiterin wunderte sich, dass noch relativ wenig los war. Gut für uns, man musste sich dann nicht so durchschieben. Es waren auch keine Warteschlangen am Eingang, wie befürchtet.
Wir waren gespannt auf das berühmte Bernsteinzimmer.
Das Zimmer selbst, spektakulär unspektakulär. Kleiner als immer vorgestellt, aber handwerklich sehr schön. Bis auf die oberen Paneelen komplett. Alles in allem schon sehr beeindruckend. Es gelang mir sogar, ein paar heimliche Fotos zu schießen.
Allerdings ist das Bernsteinzimmer nur einer der Höhepunkte vom Katharinenpalast, es ist kein Zufall, dass Zarskoje Selo zur Lieblingssommerresidenz von Katharina der Großen wurde. Wie auch im Peterhof treffen hier verschiedene Epochen und Kunstrichtungen aufeinander. Alles ist wunderbar restauriert. Die prachtvolle barocke Galerie, der größte Saal des Katharinenpalastes mit 800 qm, wie auch die goldene Zimmerflucht von Rastrelli lassen die Besucher der Residenz den Prunk der reichlich vergoldeten Räume bewundern.
Nach der eindrucksvollen Führung spazierten wir noch durch den großen prachtvoll gestalteten Park.
Übrigens hat uns kein Mensch kontrolliert, ob wir einen Aufkleber auf der Kamera haben oder nicht. Wer hat sich da jetzt was in die Tasche gesteckt?
Kurz vor Peterhof hielten wir zum Mittagessen an der „roten Laterne“, einem Restaurant extra für Touristen. Schade, dass wir kein typisches russisches Essen bekamen, ein 4-Gänge Menü, bestehend aus griechischem Salat, lauwarmer Hühnersuppe, Reis mit gedünstetem Fisch, Apfelstrudel und, ja was wohl? .. ein eisgekühlter Wodka, alles zack zack generalstabsmäßig hintereinander.
Mir tat die Bedienung leid, es war nämlich mittlerweile ziemlich heiß. Nach dem Essen bestiegen wir wieder den Bus, der inzwischen leider nicht mehr kühl war. Also doch keine deutsche Wertarbeit!
Dann Weiterfahrt zum Peterhof. Der hat uns am besten gefallen, obwohl wir ihn nur von außen bewundern konnten.
Es war einfach eine Pracht: der Palast mit seiner imposanten Barockfassade, erhebt sich auf einem mit Kaskaden und Springbrunnen geschmücktem Hügel. An diesem 1714 von Peter erbautem "russischem Versailles" beeindruckt der herrliche Park mit seinen Skulpturen, Pavillons und spektakulären Fontänen. Springbrunnen und Kaskaden werden dank einer bestimmten Technik, die seit über 300 Jahren funktioniert(!)- ohne Zuhilfenahme von Pumpen!! - allein durch Ausnutzung von Niveaugefällen des natürlich zufließenden Wassers betrieben.
Ich muss noch unsere Reiseleiterin loben, die ein wandelndes Geschichtsbuch war. Wir bekamen jeden einzelnen Brunnen und jede Fontäne erklärt. Tapfer hielt sie durch, obwohl es mittlerweile an die 37 Grad sein mussten. Wir waren dankbar, dass es sehr viele schattige Alleen gab, die es doch ein bisschen erträglicher machten. Nach 1 ½ Stunden waren wir aber doch froh, dass sie die Führung etwas früher als sonst beendete.
Wir bestiegen den Bus, der eher einem Backofen glich. Die Klimaanlage lag in den letzten Zügen, es tropfte das Wasser aus den Ritzen an der Decke. Die Fahrt zurück erschien uns endlos lang. Als die Reiseleiterin den Vorschlag machte, noch die Nikolaikirche anzuschauen, ging ein Aufschrei durch den Bus „Nein!!!“. Damit war das Thema erledigt. Um noch einiges gutzumachen, erzählte sie uns den ganzen Weg zurück alles Mögliche über die Stadt und ihre Geschichte. Aber wir träumten nur von einer Dusche und hörten nur mit einem halben Ohr zu.
Nachdem wir uns wieder frisch gemacht und zu Abend gegessen hatten, hörten wir uns noch den Vortrag über Helsinki an, das wir am nächsten Tag erreichten.
Abends gab es noch eine tolle Show mit den größten Hits von Queen. Die engagierten Sänger sind sehr professionell und lieferten jeden Abend eine tolle Show ab.
Ja nun war auch dieser Tag wieder zu Ende.
6. Tag Helsinki ( ca. 28 Grad, heiter bis wolkig)
Um möglichst viel in der begrenzten Zeit zu sehen, hatten wir eine Stadtrundfahrt gebucht.
Wer allerdings gerne shoppen gehen möchte, und dazu hat man reichlich Gelegenheit in der Innenstadt mit vielen tollen Geschäften und Kaufhäusern, der sollte sich den Shuttle Bus, der von AIDA kostenlos abgeht, nehmen und auf eigene Faust die Stadt erkunden. Interessant ist auch der Markt am Hafen, wo es neben Obst und Gemüse auch schöne Handwerkskunst und sogar Pelzmützen!! gibt.
Erwähnenswert ist noch die Felsenkirche, die tatsächlich in den Fels gesprengt und mit einer Glaskuppel verschlossen wurde.
Auch der Dom, der das gesamte Stadtbild überragt, ist sehr imposant. Er ist in den vergangenen Jahren komplett neu renoviert worden und strahlt nun wieder von allen Seiten in glänzendem Weiß. Das Innere ist aber überraschend schlicht gehalten. Zum Dom hinauf führt vom Senatsplatz aus eine riesige Freitreppe. Hier sitzt bei schönem Wetter jeder und genießt die Sonne und das Leben.
Zurück auf dem Schiff ließen wir uns im Theatrium von Georg Hahn, der eindrucksvoll erzählen kann, die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten von Stockholm zeigen.
Später meldete sich mal wieder unser Kapitän Dieter Wieprecht, der Mensch gewordene "Kapitän Blaubär", der täglich das Schiff mit röhrendem "Guten Morgen, meine Damen und Herren" mit einer Lautstärke begrüßt, die die Planken beben lässt. Er legte uns ans Herz, früh aufzustehen (früh heißt mindestens 4 Uhr), um die wunderbare Schärenlandschaft zu bewundern, durch die er uns hindurch lotsen wird.
Wir nehmen uns das fest vor und gehen schlafen.
7. Tag Stockholm ( ca. 24 Grad, heiter, windig)
Unsere Vorsätze hatten wir leider verschlafen, nur mein Mann hatte es geschafft, um 6 Uhr auf den Balkon zu gehen, um die herrliche Insellandschaft zu genießen. Wir anderen Schlafmützen krochen gerade noch rechtzeitig aus den Kojen, um wenigstens noch ein bisschen was zu sehen.
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Hop-on-Hop Boot, das direkt hinter der AIDA eine Anlegestelle hat, zur Museumsinsel Djurgarden. Das Astrid Lindgren Museum war angesagt.
Mit einem Märchenzug ging es durch das Land der Phantasie, wo Ronja Räubertochter, Michel aus Lönneberga und die Brüder Löwenherz mit dem bösen Drachen hausen.
Für Kinder ein herrliches Erlebnis. Die Eltern sollten aber gute Nerven oder Ohrenstöpsel mitbringen, da ein ohrenbetäubendes Kindergeschrei herrschte. Wir waren Montagvormittag dort und es war sehr viel los.
Den restl. Tag verbrachten wir mit den Eltern unseres Schwiegersohnes in Spe, die dort seit einigen Jahren leben.
Sehr sehenswert ist die Altstadt Gamla Stan mit ihren verwinkelten schönen Gässchen, in denen viele kleine Geschäfte mit Souvenirs, Kunsthandwerk und Kuriositäten, Restaurants und Cafes zu finden sind.
Und natürlich das Vasa-Museum.
Die Vasa ist das weltweit einzige verbliebene Schiff aus dem 17. Jahrhundert. Mit über 95 % erhaltener Originalteile und einer Verzierung aus Hunderten von geschnitzten Skulpturen ist die Vasa ein einzigartiger Kunstschatz und weltweit eine der herausragendsten Touristenattraktionen.
Das Schiff ist in einem eigens dafür errichteten Museum in Stockholm zu besichtigen, in dem auch neun mit dem Schiff in Zusammenhang stehende Ausstellungen untergebracht sind. Der Film über die Vasa wird in 16 Sprachen gezeigt. Das Vasa-Museum zieht mehr Besucher an als jedes andere Museum in Skandinavien.
Sehr lecker schwedisch gegessen haben wir in einem Restaurant auf dem Stortorget, dem ältesten Platz der Stadt, wo früher der Pranger stand.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten, schlenderten wir gemütlich zurück zum Schiff, das am Stadsgarden seinen Liegeplatz hatte.
8.Tag Seetag
Morgens um 7:00 Uhr liefen wir aus und konnten noch mal die Schärenlandschaft genießen.
Teilweise war es so eng, das man fast auf eine der Inseln hätte spucken können. Es ist schon eine Meisterleistung, das riesige Schiff durch die unzähligen kleinen Inselchen zu fädeln!
Ach, war das schön!
So, was stand heute auf dem Programm? Um 10:00 Uhr im Theatrium: AIDATime Präsentation, die Vorstellung der neuen und alten Reiserouten, die wir uns nicht entgehen ließen. Ja und dann ab 11:00 Uhr die Kunstauktion! Ja Kunstauktion. Das hatten wir nicht auf der AIDA erwartet.
Werke von Pop-Art Künstler James Rizzi, Likörelle von Udo Lindenberg, Bilder von Feliks Büttner, dem Erfinder des AIDA Kussmundes, Janosch usw. wurden versteigert. Äußerst beliebt war das so genannte Blind Date, bei dem ein verhülltes Kunstwerk versteigert wird. Es beginnt bei 10 Euro und endet irgendwo in den Hundertern.
Die Auktion fesselte uns fast 1 ½ Stunden. Dann zog uns der Hunger ins Restaurant.
Abends stand dann noch die Ausflugspräsentation für Kopenhagen und danach „Your Songs“, eine mitreißende Show mit bekannten Liedern von Elton John auf dem Programm.
Wir genehmigten uns noch einen Cocktail und beobachteten die Spieler im Casino, manche mit Glück und manche ohne.
9.Tag Danzig ( ca. 28 Grad, sehr sonnig)
Da Danzig ca. 1 Stunde vom Hafen entfernt ist, hatten wir den Ausflug „Stadtführung mit Freizeit“ gebucht. Um 8:45 ging es los. Diesmal brauchten wir uns wegen der Klimaanlage keine Sorgen machen, es standen lauter moderne neue Busse bereit. Mit unserer Reiseleiterin hatten wir wieder Glück, sie erzählte uns auf der Fahrt mit viel Galgenhumor die Geschichte Danzigs. Da hörte sogar unsere sonst gegen Geschichte allergische 13-jährige Tochter zu. Ob sie was davon behalten hat?
Danzig wurde ja im Krieg zu 90% zerstört. Es grenzt fast an ein Wunder, wie die Danziger ihre Innenstadt wieder aufgebaut haben.
Der ganze Stadtkern ist ein Schmuckkästchen! Insbesondere die Frauengasse (dort wurde übrigens 1979 „Die Buddenbrooks“ gedreht), in der es neben dem langen Markt die meisten Bernsteinläden gibt. Bei Kauf unbedingt handeln! Außerdem ist es sicherer, bei den Juwelieren zu kaufen – die Straßenhändler können einem auch mal Kunstharz unterjubeln.
Gegen 14 Uhr ging es zurück zum Schiff, da die AIDA schon um 15:30 auslaufen wollte.
Danach sagte die gesamte Crew „Danke“. Der Clubdirektor Michael Klieverik und der Entertainment Manager Andreas Wendland erzählten uns auf witzige Weise, was denn so alles während einer Reise passieren kann und welche abstrusen Wünsche einige Passagiere als Verbesserungsvorschläge angebracht haben.
10. Tag, letzte Station Kopenhagen ( ca. 22 Grad, heiter bis wolkig)
Unser Liegeplatz war der Langelinie Quay. Direkt an dem Pier standen schon die Sightseeing Busse und warteten auf ihre Gäste. Wir hatten uns überlegt, erst nachmittags in die Stadt zu fahren. Zuerst wollten wir die kleine Meerjungfrau sehen, die nur ca. 5 Gehminuten am Hafen auf ihren Prinzen wartet. Dachten wir! Leider hat nicht der ersehnte Prinz, sondern John Hansen, der Chef des dänischen EXPO-Pavillons, die Skulptur nach Shanghai entführt, wo sie bis November das chinesische Publikum erfreut.
Wir waren sehr enttäuscht, das hat uns auch keiner an Bord verraten. Da kommt man einmal nach Kopenhagen und die Meerjungfrau ist weg!
Unseren Frust mussten wir uns jetzt mit shoppen vertreiben. An der Langelinie stehen nämlich eine Menge Outlet Läden. Man findet hier internationale Marken wie Levi’s, Fred Perry, Fila, Kappa, Quiksilver, DrunknMunky, Kana Beach, King Apparel und 667 (Sportswear aus Düsseldorf) sowie skandinavische wie Noa Noa, Cottonfield und Matinique bis hin zu lokalen Geschenkartikeln exklusiver (The Gift Gallery) und ganz nicht so exklusiver (im Town Shop) Art. Allerdings sollte man immer bedenken, dass in Dänemark Outlet nicht unbedingt billig heißt, aber Schnäppchen sind möglich. Wir erstanden eine tolle Jacke (meine Tochter) für nicht ganz 30 Euro und noch zwei T-Shirts, die auch sehr billig waren.
In den meisten Häusern befinden sich nette Restaurants oder Cafés. Allerdings war hier die Hölle los. Selbst wenn wir gewollt hätten, es wäre kein Platz frei gewesen. Da uns das zu stressig war, liefen wir zur prächtigen Marmorkirche mit ihrer gigantischen Kuppel, die nur ein paar Straßenzüge entfernt lag. Irgendwie hatten wir keine Lust mehr auf Kultur und stiegen am nächsten Haltepunkt wieder in den Bus.
Kopenhagen hat sehr viel zu bieten, am besten ist es, die Stadt mit dem Bike zu erkunden.
Verleih bei Køpenhavns Cykler, Reventlowsgade 11 (unter dem Hauptbahnhof), www.copenhagen-bikes.dk, knapp 10 Euro/Tag, inkl. Kindersitz.
Wir stiegen nicht mehr aus, da die Zeit bis zum Auslaufen doch schon recht knapp war.
Und schon war unser letzter Abend angebrochen.
Schade, die Zeit ging so schnell vorbei.
11. Tag Warnemünde
Passend zu unserer Stimmung regnete es. Da wir unsere Koffer über den TEfra Gepäckservice abholen ließen, konnten wir schon um 8:30 von Bord. Alle anderen mussten warten, bis das OK der Schiffsleitung kam. Der Transfer Bus zum Bahnhof Rostock stand schon bereit. Am Bahnhof hatten wir noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des IC und vertrieben uns die Zeit mit Kaffeetrinken.
Die Zugfahrt verlief problemlos. Diesmal hatten wir Glück mit dem Zugpersonal. Der Steward und auch der Schaffner waren sehr zuvorkommend und freundlich. Geht doch!
Ab Hamburg stieg ein alter Herr zu, der während der gesamten Fahrt pausenlos auf die ältliche Dame ihm gegenüber einredete. Hauptsächlich Geschichten aus dem Krieg und der Filmwelt. Irgendwann wurde mir klar, dass ich diesen Mann kenne. Es war ein deutscher Schauspieler, den man allerdings nicht mehr im Fernsehen sieht. Die ganze Zeit war ich am Grübeln, wie sein Name ist. Bis jetzt bin ich nicht drauf gekommen. Aber irgendwann fällt es mir ein!