Die Hugenotten auf Reisen


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AIDA 2016 Von Mallorca nach Venedig

Aidareise April 2016

 

"Verehrte Gäste,

im Angebot haben wir heute Ohrringe mit echten Swarovskisteinen zu 9,99 €.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass unser Angebot nur noch bis Ende April gültig ist."

Heute ist der 28. April und wir befinden uns auf dem Flug von Frankfurt nach Mallorca. Ja wie lange fliegen wir denn eigentlich? Mehrere Tage? Oder geht die Stewardess davon aus, dass ich wegen dem tollen Angebot in 2 Tagen nochmals fliege?

Lustige Mädels hier. Und auch mal wieder hübsch. Das hat man ja nicht mehr so oft heutzutage. Früher, ganz früher war das ja eine Voraussetzung um den Job zu bekommen.

Eine Sitzreihe hinter mir hat eine nette Dame zugeschlagen und eine Uhr im Angebot gekauft. Jetzt hat sich herausgestellt, dass sie nicht funktioniert.

Als ich noch Kind war, gab es im Kaugummiautomaten auch Uhren die nie funktioniert haben. Aber schön waren sie. 

So, wir sind auf der AIDA angekommen.

 

Wir haben einen Seetag vor uns. Abschalten, herunter kommen, faulenzen, mehr wird nicht gemacht.

 

 

30.4.16  Cagliari

 

 

Das Wetter ist kühl, ca. 15 Grad. Ab und zu fallen sogar ein paar Regentropfen, was nur an 10 Tagen im Jahr der Fall ist. Bei den Salinen sollen 10.000 Flamingos zum Fotoshooting auf uns warten. Daraus wurde leider nichts. Ganze 3, wahrscheinlich flügellahme Exemplare, waren noch da. Die Anderen sind wohl in wärmere Gebiete abgehauen.

 

 

Weiter geht es mit der Stadtbesichtigung.
1. Das Amphitheater, in dem zu roemischen Zeiten zur Volksbelustigung die Gefangenen einfach ersäuft wurden.

 

 


2. Der Elefantenturm. Außergewöhnlich an dem Turm ist die Öffnung des Turms auf einer Seite. Zweck dieser seltsamen Konstruktion: Im Turm wurden die Gefangenen gefoltert, bevor sie im Amphitheater ersäuft wurden. Damit das Volk die Schmerzensschreie in der ganzen Stadt hören konnte, wurde der Turm auf einer Seite offen gelassen. Abschreckung auf sardisch.

 

 

 

"Ach Gott, zum Glück ist es heute nicht so heiß", stöhnt eine kräftig gebaute Dame ihrem Mann entgegen. Ja fahre ich nach Sardinien um 15 Grad und Regen zu haben?

Manche Leute reden sich wirklich alles schön.

 

 

Da fällt mir ein. Ich stand mal im Winterurlaub mit meinen Kindern und den Ski an der Bushaltestelle, als neben uns eine Frau ins Telefon flötete, wie sensationell gut das Wetter sei. Blauer Himmel, ideale Temperaturen zum Skifahren.

Wahrscheinlich hatte sie gerade ein anderes Skigebiet beschrieben. Bei uns war alles bewölkt und der Schnee matschig.


1.5.16  Malta

 

 

Wir haben einen Ausflug gebucht: Kirchen, Katakomben und Klippen

Kommentar eines Teilnehmers während des Ausflugs: So ein Schwachsinn.

 

 

Dieser Meinung kann ich mich nur teilweise anschließen. Teil 2, mit der Besichtigung der Stadt Mdina war sehr interessant.

Details spare ich mir, da es für Außenstehende langweilig ist und außerdem viel besser bei Wikipedia steht als ich Malta beschreiben könnte. Lasse Bilder sprechen:

 

 

 

 

 

 

 

Ich gehe wieder meinem Hobby nach: Menschen beobachten.

2 Paare haben sich in mein Blickfeld geschoben. Leute beobachten, macht man nicht! Mir egal!

Ein Ehepaar und 2 Männer. Aufgefallen sind mir die Vier, da sie fotografieren wie wild.

Stopp, 3 von 4 fotografieren wie verrückt, der Ehemann darf nicht. Er steht vorm Busausgang und als seine Frau heraus kommt verlangt er nach einer Kamera. Sie hat 2 Stück davon umhängen, behandelt ihn jedoch wie Luft und gibt ihm auch den ganzen Tag keine davon ab. Eine kleine Einschränkung muss ich machen. Ein paar Bilder durfte er vom Bus aus machen, weil sie ungünstig saß. Danach checkte sie alle Bilder und  erklärte ihm wie schlecht er fotografiert hatte.

Bei den 2 Männern hatte einer der Beiden eine Videokamera der Zweite einen Fotoapparat. Der Erste filmte Alles, jeden Grashalm und jeden Vogelschiss. Der Zweite fotografierte die gleichen Objekte, die der Erste bereits gefilmt hatte.

Auf die Spitze haben es die Beiden getrieben, als der Filmer ein Bauschild filmte, warum auch immer. Sein Kumpel fotografierte das gleiche Bauschild danach ebenfalls, während ihn der Filmer nun beim Fotografieren wiederum filmte.

Lustig!

 

2.5.16 Palermo

Eigentlich 1 Tag zu spät. Palermo war normalerweise für gestern vorgesehen. Da das Wetter aber gestern dort so schlecht war, hat der Kapitän kurzerhand die Route geändert und vorher Malta angesteuert. Eine erstklassige Entscheidung, denn dadurch hatten wir in Malta sehr schönes Wetter und in Palermo noch halbwegs vernünftiges Wetter.

Palermo wäre eine herrliche Stadt, leider ist sie extrem heruntergekommen. Es gäbe herrliche Straßenzüge, tolle historische Bauwerke doch alles ist verkommen. Der Einfluss der Römer, der Araber und der Normannen hat sich in zahlreichen Gebäuden niedergeschlagen.

 

 

Wir besichtigen die Kathedrale, (eine Kirche ist immer obligatorisch dabei), danach den Palazzo Conte Frédérico, ein Wohnhaus eines Nachfahren der Stauferdynastie, angeblich noch mit Barbarossa dem Großen verwandt, allerdings aus einer unehelichen Linie.

 

 

Die Contessa führt uns höchstpersönlich durch die Gemächer.

Der Palazzo ist eines der ältesten Gebäude Palermos, im Herzen der Altstadt.

Er steht auf der punisch-römischen Stadtmauer.

Die Contessa und ihre Familie wohnen angeblich heute noch in dem Gebäude. Die Dame ist sehr nett und bodenständig, ist sie doch eine bürgerliche, eingeheiratete Wienerin. Die Palazzoführungen macht sie gemeinsam mit ihrem ältesten Sohn und es macht ihr sichtbar großen Spaß.

 

 

Außerdem lässt sie verlauten, dass so ein Palazzo einiges an Kosten verursacht.

Hinzu kommt noch ein kostspieliges Hobby ihres adligen Gatten. Oldtimerrennen!

Und seine Fahrzeuge sind mindestens Maserati oder Ferrari. Darunter macht er es nicht.

Sie wird nicht müde immer wieder zu betonen, dass sie in dem Palazzo noch wohne.

 

 

 

Ich glaube es ihr nicht. Als sie uns das Schlafzimmer zeigt stelle ich sie auf die Probe: "Auf welcher Bettseite schlafen Sie?" frage ich sie gemeinerweise vor der gesamten Ausflugsgesellschaft. Sie eiert herum. Ihre Augen hat sie nach links oben bewegt. Das heißt: sie sagt nicht die Wahrheit. 

Ich vermute sie hat Angst, dass eventuell in ihren Palazzo eingebrochen wird und sie deshalb behauptet ständig darin zu wohnen.

 

 

 

Ja, was war noch außergewöhnlich?

Ach ja. Ein Eis haben wir uns noch geholt. Im Brötchen. Ob die Waffeln aus waren oder ob das eine Spezialität aus Palermo ist?

Das Eis selbst war super, das Brötchen passt meiner Meinung nach überhaupt nicht dazu. Musste es leider an die Tauben verfüttern.

 

 

 

 

4.5.16 Korfu

Nach einem Seetag haben wir Korfu erreicht. 

 

 

Wir haben einen Ausflug mit ein paar schönen Fotos Stopps über die Insel gebucht.

 

 

 

Der Busfahrer schlängelt sich wahnsinnige Serpentinen hoch und durch extrem enge Gassen.

 

 

Die schönen Bilder, die wir oben schießen können sind es letztlich wert. Danach geht die Fahrt in eine Fabrik, in der die Kumquat Frucht verarbeitet wird.

So ein bisschen Kaffeefahrtfeeling kommt jetzt schon auf. Verschiedene Schnapssorten, Marmelade, Süßigkeiten..., man kann schon einiges daraus herstellen. Es lohnt sich, für die Produzenten, denn die Leute kaufen kräftig ein. Und die Reiseführerin hilft an der Kasse beim Einpacken mit, als sei das normalerweise ihr Hauptberuf. Man muss ein paar Sätze über sie verlieren. Sie ist ein Unikum. Sie redet ununterbrochen. Zum Glück spricht sie ein perfektes Deutsch. Laut eigener Aussage wurde sie auch in Deutschland von ihren Eltern produziert. Sie weiß viele lustige Alltagsgeschichten zu erzählen, wenn sie nicht gerade über die griechische Mythologie referiert. Sie hat auch eine sehr erotische Stimme, mit etwas versautem darin, aber irgendwann kann ich es nicht mehr ertragen. Die Menge der Wörter, die sie in den 4 Stunden uns entgegenschlug, bekomme ich von meiner Frau in einem Monat nicht zu hören. Als wir Korfu Stadt erreichen, melde ich mich bei ihr ab. Es passt ihr nicht. Sie will es verhindern und uns womöglich nochmals zu einem Souvenirgeschäft mitlotsen.

Uns ist es egal. Wir erkunden alleine die Stadt, essen delikate Fische in einem schönen Restaurant und gehen per Pedes zum Schiff zurück.

 

 

 

5.5.16 Kotor in Montenegro

Schon mal gehört? Ich jedenfalls nicht.

Die Stadt hat 6000 Einwohner, hat einen Naturhafen umrahmt von knapp 1900 m hohen Bergen. Sie hat eine 2000 jährige Geschichte und steht bereits seit 1979 auf der UNESCO - Liste als schützenswertes Natur- und Kulturerbe.

Die AIDA hat direkt vor der Altstadt geankert. Die Fahrt in den Hafen war herrlich. Rechts und links hohe Berge mit schönen Ortschaften. Ein bisschen wie die Fahrt durch die Schären, auf dem Weg nach Stockholm.

 

Wir gehören heute einmal zu den Ersten, die das Schiff verlassen. Die Altstadt ist in einem tollen Zustand. Hier könnten sich die Mafiosi von Palermo einmal ein Beispiel nehmen.

Wir schleichen durch die engen Gassen.

 

 

 

Es gibt wohl kein Gebäude ohne Verkaufsraum für irgendetwas. Nach und nach füllt sich die Altstadt mit Menschen. Nach einer Pause in einem der unzähligen Cafés kehren wir zum Schiff zurück.

Für den Nachmittag haben wir noch einen Ausflug nach Njegusi, einer kleinen Häuseransammlung, hoch in den Bergen gebucht. Die Aussicht während der Fahrt und an den verschiedenen Fotostopps ist phänomenal.

 

 

Trotzdem würde ich diese Fahrt nicht mehr buchen. Der riesige Bus schlängelt sich über eine Stunde 25 Serpentinen hoch. Die Straße ist auf der gesamten Strecke immer einspurig. Kommt ein anderes Fahrzeug entgegen, so muss einer der Beiden zurück, oft hunderte Meter, bis sich eine mickrige Verbreitung findet. Mit Millimeterarbeit müssen dann beide aneinander vorbei.

Schwachsinn.

Oben angekommen wurde uns lieblos Brot mit Schinken und Wein serviert.

 

 

Jetzt das ganze nochmal nur von oben nach unten. Oje!

Danach besuchen wir noch einen Urlaubsort über den es nichts zu erzählen gibt, außer dem Umstand, dass er um die alte Festung von Budva gebaut wurde.

 

 

Zusammen gefasst: Wer sein Schicksal in die Hand eines ihm unbekannten Busfahrers und eines hoffentlich technisch einwandfreien Fahrzeugs geben will, dem sei der Ausflug angesichts überwältigender Ausblicke empfohlen.

 

 

6.5.16 Split, Kroatien

 

 

Heute fahren wir mit dem Bus in den Nationalpark von Krka. Die Fahrt geht an der herrlichen Küste entlang.

 

 

Der Blick fällt auf wunderschöne Buchten mit glasklarem Wasser.

 

 

Vor der kroatischen Küste liegen über 1400 Inseln, zahlreiche auch auf unserem Streckenabschnitt.

Wir erreichen den Park. Das Wasser sucht sich über eine Breite von mehreren hundert Metern über Unmengen von kleinen und größeren Wasserfällen den Weg durch den Park.

 

 

Das Wasser ist glasklar und angeblich trinkbar. Einige baden darin.

 

 

Wir genehmigen uns eine frische, gegrillte Forelle. Schmeckt super.

Ein Ehepaar aus unserer Reisegruppe setzt sich neben uns. Sofort regt sich die Frau auf, dass sie in der Toilette 70 Cent bezahlen musste. Ihr Holder schaut kurz in die Speisekarte und beschließt angesichts der hohen Preise zu flüchten. Gott sei Dank.

Meine Forelle mit Beilage kostete umgerechnet nicht mal 12.-€. Für so einen Ort finde ich es ok.

So, mit dem Bus geht es zurück zum Schiff. Die Reiseführerin legt eine CD mit traditionellen kroatischen Liedern ein, den sogenannten Klapa. Der Busfahrer fängt an loszuschmettern. Er singt nicht schlecht.

Solange er nicht anfängt zu tanzen soll es mir recht sein.

 

 

7.5.16  Venedig

 

Stahlblauer Himmel, Bilderbuchwetter.

Es ist später Vormittag als wir Venedig erreichen.

 

Ein Schlepper nimmt uns vorne und ein zweiter hinten an den Haken. So kann uns der Vordere durch die enge Fahrrinne ziehen und der Hintere an den engen Stellen am Heck durchmanövrieren.

Auf dem Wasser ist hoher Betrieb. Segelschiffe, Motorboote, Yachten, Wassertaxis..., man weiß kaum, wohin man noch schauen soll.

Rechts fahren wir an der Stadt und der Uferpromenade vorbei. Von der AIDA aus ergibt sich bereits ein erster Eindruck.

Im Hafen liegen bereits 3 weitere Kreuzfahrtschiffe.

Wir haben einen Ausflug zu Fuß gebucht.

 

 

Durch enge Gassen, vorbei an kulturellen Bauwerken marschieren wir in Richtung Seufzerbrücke, und schließlich weiter zum Markusplatz.

 

 

Überall in den Kanälen sind natürlich die Gondeln unterwegs.

 

 

Heike würde sehr gerne damit fahren. 80 € ist schon ganz schön teuer. Aber es wäre schon eine schöne Erinnerung.

Als wir allerdings an den attraktivsten Routen und Kanälen die langen Warteschlangen sehen sind wir schnell von der Vorstellung befreit.

Es ist warm und wir haben jetzt Durst. Wir haben schon gehört, dass ein Getränk unverschämt teuer sein soll. Trotzdem sind die Cafés alle gut besucht.

Ein Radler kostet 13 €, ein Aperol 9 €. Preise wie in einer Stripteasebar. Keine nackten Mädchen, dafür tausende Jahre Geschichte vor der Nase. Wir sind unvernünftig, unvernünftig wie hunderte weiterer Menschen.

 

 

Unsere Reise geht allmählich zu Ende. Schade! Bis auf die ersten 3 Tage, an denen wir bisschen wechselhaftes Wetter hatten, schien immer die Sonne. Besonders Kotor und die Anfahrt auf Kotor haben uns sehr positiv überrascht. Auf dem Schiff war alles bestens. Die Qualität des Essens ist nicht mehr von höchstem Niveau, aber wenn man es besser will, kann man, natürlich gegen Aufpreis, im Rossini dinieren.

Wir haben uns einmal ein sensationelles 11 Gänge Menü genehmigt. Köstlich!

 

 

 

Auffällig ist die Anhäufung unglaublich dicker Menschen, aber da kann ja AIDA nichts dafür und solange mir die Dicken nicht alles wegfuttern stört es mich nicht.

Am meisten lieben wir an der AIDA das Entertainmentprogramm. Tolle Shows, Vorabberichte zu den Ausflügen, verschiedene Bands in unterschiedlichen Bars. Hier ist immer etwas los.

 

 

 

Bis demnächst.