Die Hugenotten auf Reisen


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- Madeira 2015

Madeira vom 26.03. – 04.04.2015

Wir flogen mit Condor von Frankfurt aus direkt nach Funchal. Falls man nicht in den Genuss des obligatorischen Pappsandwichs kommen wollte, gab es die Möglichkeit, sich etwas „besseres“ zu bestellen. Natürlich gegen Aufpreis. Wir wählten die Tapas-Variationen mit Serrano Schinken, spanischem Käse, Minisalami, Oliven und Cracker. Hat auch sehr gut geschmeckt, nur war leider kein Brot oder Brötchen dabei. So musste man den Schinken, den Käse und den Rest blank essen. Die Cracker haben es auch nicht rausgerissen. Wir beschlossen, uns vor dem Rückflug vorher satt zu essen.

Der Flug verlief ruhig und wir landeten pünktlich. Von zu Hause hatten wir vorab schon einen Mietwagen gebucht und wir freuten uns, dass am Mietwagenschalter nur einer vor uns war. Doch STOP! Wir hatten nicht damit gerechnet, dass von hinten 2 Omas mit dem Rollstuhl im Anmarsch waren. Die hatten natürlich Vorrang. Die Eine stand dann schwerfällig aus dem Rollstuhl auf und zog sich an Krücken laut schnaufend an den Schalter. Dort wickelte sie sehr bestimmend die Formalitäten ab. Zwischendrin rief sie mal kurz ihrer Freundin zu, sie solle doch mal kommen. Die sah sie aber an, so als wolle sie sagen „Spinnst du? Wie soll ich denn kommen? Ich sitz im Rollstuhl!“
Die Arme. Wir bewunderten noch den Mut, den die beiden hatten, mit diesen Behinderungen alleine zu reisen.
Nachdem wir unser Kistchen erhalten hatten, fuhren wir ca. 20 Minuten bis Funchal. Das Hotel „The Vine“ liegt mitten im Zentrum von Funchal. Der erste Eindruck: ziemlich dunkle Farben, erinnert mehr an das Innere eines Weinfasses. Das Design des Bodens war etwas unglücklich gewählt, man holperte laut mit den Rollenkoffern über einen schwarzen Kieselsteinbelag.

 

 

 

Das Zimmer auch sehr dunkel gehalten, braune und grüne Wände. Alles sehr stylish. Auf Funktionalität wurde eher wenig geachtet. Die Lichtschalter waren nur über ein Tablet am Eingang zu bedienen. Wer nachts aufstehen muss, hat ein Problem.
Das Waschbecken war eine lang gezogene flache Wanne, der Wasserhahn war kein schnöder Einhebelmischer, nein, ein Wasserfall ergoss sich elegant heraus und verschwand vornehm in den Tiefen des Siphons.

 

Die WC-Tür aus Rauchglas und ohne Anschlag bot leider keinen Schallschutz, man konnte also problemlos die Verdauungsgeräusche des Mitbewohners genießen.
So, das waren die Nachteile, jetzt zu den Vorteilen. Das Hotel hat eine super Lage. Man ist in 5 Minuten mitten in der Altstadt. Das Frühstücksbuffet war immer gut. Die Dachterrasse mit Bar und Pool spektakulär.  Das Restaurant ist sehr zu empfehlen, allerdings auch nicht ganz billig. 
Und das Hotel liegt direkt über einem Shopping Center.

Am nächsten Morgen, wir hatten lange geschlafen und sehr ausgiebig gefrühstückt, wanderten wir 2 Stunden Richtung Camara dos Lobos. Im Tripadvisor wurde das Restaurant „Doca da Cavachas“ als sehr gut empfohlen. Das wollten wir testen.  Der Fisch war zwar frisch und lecker und auch gewürzt, aber die Beilagen nur gekochtes, lieblos auf den Teller geworfenes Gemüse z.B. ein halber Kohlkopf. Also ein zweites Mal muss man nicht hin.

Am Abend saßen wir dann noch im Café Ritz, genossen einen kühlen Drink, schauten dem Treiben auf der belebten Straße zu und lauschten der Live Musik.

 

 


2. TAG

 

Nach dem Frühstück beschlossen wir, mit dem Auto zum Pico do Arieiro zu fahren. Der liegt ca. 1800 m hoch, von dort soll man einen spektakulären Ausblick haben. Da die Karte, die wir dabei hatten, unzulänglich war und die Beschilderung anscheinend von Schildbürgern aufgestellt wurde, landeten wir letztendlich in Curral das Freiras. Was sich aber gelohnt hat, da dies ein bestimmt genauso schöner Aussichtspunkt ist. Das haben auch die Madeiraner erkannt, dort findet man als Tourist alles was das Herz begehrt. Vom Schnellrestaurant bis zum Souvenirshop ist alles vorhanden.

 

 

 

 

Es führen etliche Wege, die zum Wandern einladen, sofern man schwindelfrei ist, von dort in die Umgebung. Es tun sich doch recht heftige Abgründe mancherorts auf.

 

 

 

Nix für uns. Wir genießen einfach die Aussicht und fahren wieder heimwärts.
Abends machten wir uns auf die Suche nach einem guten Fischlokal. Laut Tripadvisor (ja, schon wieder!) soll das O Regional sehr gut sein. Vorsichtig nähern wir uns auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Da es doch recht unscheinbar von außen wirkt, laufen wir weiter. Da wir aber nach längerem Suchen immer noch unzufrieden sind, gehen wir doch noch mal vorbei. Vor dem Eingang steht einer der Kellner. Da wir etwas unentschlossen wirken, spricht er uns an. Auf Deutsch! Er empfahl uns tagesfrischen Fisch, zeigte uns auf einer Platte, was er so alles vom Tagesfang anbieten kann. Okay, dann mal rein. Als Vorspeise gab es einen Tunfisch in Kräuteröl, mhhh, so lecker! Und dann als Hauptgericht einen gegrillten Fisch mit Beilagen nach Wunsch. Genau das hatten wir gesucht, man soll sich doch nicht immer vom Äußeren leiten lassen. 

 

3. TAG

Als nächste Tagestour wollten wir Richtung Norden fahren. Erster Stopp am Ponta di Sao Lorenco.

Was uns auffiel, es war dort glatte 5 Grad kühler und sehr windig. Da es in Funchal sehr warm war, hatten wir nicht daran gedacht, Jacken mit zu nehmen. Mir war es dann doch zu kühl nur mit T-Shirt und einem dünnen Strickjäckchen. Also ging es weiter nach Santana. Das ist ein hübsches Dorf an der Nordküste, das berühmt für seine Stroh bedeckten Häuser ist, die man überall verstreut im Ort sehen kann.

 

 


Diese kleinen Häuser aus Naturstein mit einem bis zum Erdboden hinunter reichenden Strohdach dienten über Jahrhunderte als Ställe und Wohnhäuser, und manche von ihnen werden sogar heute noch bewohnt. Da wir Hunger verspürten und nichts Vernünftiges an Restaurants fanden, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wir gingen wieder in „unser“ O Regional, diesmal wollten wir Fleisch probieren. Also der Fisch war eindeutig besser. Wir spazierten dann noch an der Strandpromenade entlang und sichteten im Hafen neben einigen anderen Kreuzfahrtschiffen die AIDA Luna.

 

Das erinnerte uns an unseren Silvesteraufenthalt 2011, als wir mit der AIDA

Halt machten. Das war auch toll, allein das viertelstündige Feuerwerk, (das übrigens 2006 im Guinness Book der Rekorde als größtes Feuerwerk der Welt ausgezeichnet wurde) was man vom Schiff aus bestens bewundern konnte, ist schon eine Reise wert.

 

4. TAG

 

Heute war uns nicht nach herumfahren. Wir verbrachten den ganzen Morgen im Hotel, aßen im dortigen Restaurant sehr gut und nachmittags ging es nach einem langen Spaziergang durch die Altstadt zu Ottavio, der angeblich besten Eisdiele Madeiras. Wir hatten Haselnuss, Schokolade, Joghurt und Papaya Eis. Das Papaya Eis schmeckte leider irgendwie nach nix. Aber die anderen Sorten waren sehr gut. Wir spazierten wieder durch die Altstadt, an der Promenade entlang. Im Hafen lag schon wieder eine AIDA, diesmal die AIDAblu. Die hatte anscheinend frisch angelegt, da sich ein Strom von Touristen vom Hafen her uns näherte. Funchal profitiert ganz gut vom Kreuzfahrttourismus, es lagen täglich 3-4 Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Zeitweise war Funchal ziemlich überfüllt mit Shorts- und Sandalenträgern.
Zum Abendessen ließen wir uns wieder von Antonio im O Regional verwöhnen. Als Vorspeise gab es Melone mit Schinken. Sehr lecker! Danach wieder den guten gegrillten Fisch. Satt und zufrieden genossen wir das bunte Treiben vor dem Restaurant und staunten nicht schlecht, als just die beiden „versehrten“ Damen vom Flughafen putzmunter die Straße herunter marschierten, ohne Stöcke und Rollstuhl. So, als wären sie vom heiligen Vinzenz gesegnet worden und wieder genesen. Anscheinend hatten sie uns erkannt, denn kurz vor uns bogen sie schnurstracks ins Restaurant hinein. Den Trick mit dem Rollstuhl merken wir uns!

 

5. TAG

 

Als nächstes hatten wir die Südküste anvisiert. Der erste Stopp war das Cabo Girão.

 

Als wir letztes Mal mit der AIDA hier waren, wurde noch kräftig gebaut. Jetzt ist alles schön hergerichtet. Es gibt einen gläsernen Skywalk, der über der grandiosen Klippe (die höchsten Europas) hängt.

 

Außerdem Souvenirläden, ein kleines Restaurant und genügend Parkplätze.

Weiter ging es nach Calheta, das ist ein kleines verschlafenes Nest mit einem künstlichen Sandstrand, der angeblich am Wochenende sehr voll sein soll. Ein kleiner Jachthafen ist auch angelegt.

Anscheinend hat das Unwetter im Dezember 2012 hier einen großen Steinschlag ausgelöst. Es waren immer noch etliche Schäden an Gebäuden und Wänden zu sehen.

Es ging wieder zurück nach Funchal, wo wir im Ritz Kaffee und Kuchen aßen. Auf dem Rückweg zum Hotel sichteten wir schon wieder eine AIDA!

 

6. TAG

 

Unser letzter Tag. Nachmittags ging unser Flug nach Hause. Den Morgen verbrachten wir damit, auf dem wunderschönen Mercado dos Lavradores Blumen zu kaufen, die wir mit nach Hause nehmen konnten. Dort gab es auch leckere Kostproben von verschiedenen Früchten, Datteln mit Walnüssen, Feigen, Mangos etc. gratis, welche man praktisch aufgedrängt bekam.


Wir kauften einen Strauß mit den herrlichen Proteas und mehrere Knollen Amaryllis zum Setzen. Die Verkäuferin verpackte alles flugsicher in einem Versandkarton. Den durfte man mit ins Flugzeug als Handgepäck nehmen, zumindest bei Condor.
Zum Abschluss schlugen wir uns noch Mal den Bauch bei Antonio voll, da wir im Flugzeug eh nix gescheites bekamen.

Ja dann, bis zum nächsten Mal.