Die Hugenotten auf Reisen


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- Kanada 2008

Kanada 08.07. – 23.07.2008

 

08.07.08: Abflug um 10:30 in Frankfurt

 

Die Flugzeit dauerte 6:50 mit Air Canada, die man insgesamt nur loben kann. Alle Flugbegleiter waren sehr nett und zuvorkommend. Ständig wurde man nach Wunsch mit kostenlosen Getränken versorgt. Das Mittagessen war recht gut, nur den Snack ( ein matschiges Sandwich ) vor der Landung hätten sie sich sparen können. Die Zeit konnte man sich mühelos mit den integrierten Bildschirmen im Sitz vertreiben. Jede Menge Filme (auch einige deutschsprachige), Serien und Musik im Angebot.

 

Ankunft 11:50 in Montreal. 31 °C heiß. Die Übernahme des Mietautos klappte dank unserer Freundin Karine, die uns erwartete, sehr gut. Die Fahrt zum Hotel „Best Western Europe“ in der Drummond Street dauerte ca. ½ Stunde.

 

 

Das Hotel liegt sehr gut zentral in der Innenstadt, nur eine Gehminute bis zur Einkaufsstraße Ste.Catherine und zum Bell Center (finden Konzerte u.ä. statt).

Auch Bus und Metro sind in 2-3 Gehminuten zu erreichen.

Das Hotel ist nach deutschem Standard mit 3 Sternen zu bewerten. Die Zimmer sind recht klein, eine Aussicht eigentlich nicht vorhanden, aber sauber. Internetanschluss wird kostenlos gestellt. Die Fenster ließen sich leider nicht öffnen, was sowieso die monströse Klimaanlage verhindert hätte, die direkt vor dem Fenster klebte. 


 

 

09.07.08:

 

Bedingt durch die Zeitverschiebung (- 6 Stunden) hatten wir alle, bis auf Michael, schlecht geschlafen und standen schon um 7:00 im Frühstücksraum. Der Bedienung muss es ähnlich ergangen sein. Im Eiltempo einer Schildkröte servierte sie uns scheibchenweise ( 20 Minuten, bis alles auf dem Tisch stand) unser „interkontinentales Frühstück“, das aus 2 Scheiben vertrocknetem Toast, 2 Portiönchen Marmelade, 1 Becher Dosenobst, Kaffee und 1 Glas chemisch angereichertem Fruchtsaft bestand.

Leute: Falls ihr jemals dort übernachten solltet, bucht nur die Übernachtung und esst unten im Frühstücksrestaurant „Chez Cora“, das direkt links neben dem Hoteleingang liegt. Dort gehen Euch die Augen und der Magen auf! Super frisches Obst und eine riesige Auswahl an Frühstücksmenues vom klassischen nordamerikanischen Speck und Eiern und Würsten bis hin zum Fruchtomelette und ganz tollen Fruchtcocktails! Kaffee ist natürlich, wie überall in Nordamerika, free und man bekommt so viel man will !



Was noch zu empfehlen ist, aber etwas teurer ist das „Boccacinos“ in der McGill College Avenue zwei Straßen weiter. Dorthin flüchteten wir nämlich mit knurrenden Mägen nach dem verkorksten Frühstück im Best Western. Während wir uns die Bäuche voll schlugen mit Eiern, Speck, Schinken und Kartoffeln, hatte es angefangen, in Strömen zu regnen. Da wir unsere Schirme vergessen hatten, kamen wir völlig durchnässt im Hotel an.

Karine, unsere Freundin die in Montreal lebt, erwartete uns schon. Da für den ganzen Tag Regen gemeldet wurde, beschlossen wir, den Biodome zu besuchen.

 

Der ist wie ein kleiner Tierpark mit Bezug zu Pflanzenwelt und Umwelt und liegt direkt auf dem alten Olympiagelände in einer der Hallen. Irgendwie hatten wir uns mehr davon erwartet. Die Bereiche (z.B.Tropen, Polarwelt) waren zwar schön angelegt, aber insgesamt wirkte alles sehr klein. Die Tafeln waren überall angebracht und sicher lehrreich. Ein Besuch ist gut für Schulklassen und Liebhaber von Pflanzen, für Touristen ist es aber keine besondere Attraktion. Auf jeden Fall hatten wir viel Spass, weil Karine dabei war. Sie ist immer sehr lustig, da bekommt man keine Langeweile.

Nachmittags suchten wir ein Restaurant und wurden in der 1448A St Mathieu fündig. Das „Bocca d’Oro“ ein italienisches Restaurant. Man kann sagen, wir speisten wie die Götter. Vorab herrlich frische italienische Brötchen, Butter und als Schmankerl leckere Pizza, dann frischer Fisch, Gemüse, Salat und Suppe. Alles war frisch zubereitet und schmeckte super gut. Wir zahlten für 6 Personen inklusive TAX 130 Dollar ( ca. 80 Euro).


Gestärkt machten wir uns auf den Weg in die größte und berühmteste Untergrundstadt der Welt, die RÈSO. Rund 30 Kilometer lang ist das weit verzweigte Netz der Passagen und Tunnels, der mehrstöckigen Galerien und unterirdischen Plätze mittlerweile. 200 Restaurants, rund 40 Kinos, Theater und Konzertsäle, sieben große Hotels und fast 2.000 Läden sind dem Labyrinth im Bauch der Stadt heute ebenso angeschlossen wie 45 Banken, viele Ärzte, Anwälte und andere Dienstleister. Ein Shoppingmekka, das weltweit seinesgleichen sucht - und beim derzeitigen historisch niedrigen Stand des kanadischen Dollar ein echtes Schnäppchenparadies für europäische Besucher.

Etwa ein Drittel der Innenstadt ist mittlerweile unterirdisch vernetzt. Und es sind längst nicht nur Shops, die man hier findet. Brunnen und Skulpturen, Gummibäume und auch echtes Grün schmücken die Passagen.

 

 

Jede der Metro-Stationen wurde von einem anderen Künstler gestaltet - mit Hinterglasmalerei, Neonkunst und Großplastiken.

Wir stöberten dort bis 7 Uhr Abends herum. Toll ist dort der riesige Dollarama. Dort bekommt man alles für 1 Dollar. Es wird niemanden geben, der dort ohne irgendetwas zu kaufen herausgeht.

 

Zur Abschluss spielten wir noch in der Hotelbar eine Runde Rommé. Was man dort vergeblich sucht, ist eine Getränkekarte. Eine Bedienung, die Ahnung hat, auch nicht. Die bestellten Gin Tonic und Martini bianco schmeckten nach allem, nur nicht nach dem, was sie enthalten sollten.

 

Empfehlenswerte Restaurants von heute:

Boccacino, McGill College Avenue, amerikanische Küche  

Bocca d’ Oro, 1448A St Mathieu, italienische Küche


10.07.08
 

Kindertag! La Ronde ist angesagt. Der Vergnügungspark befindet sich vor Montreal, im Parc Jean Drapeau auf der Île St. Hélène.

Karine, Bill und ihre 2 Kleinen fuhren uns voraus, da Bill in seinem Auto ein kanadisches Navi hat. Nach 15 Minuten wendete er das erste Mal. Karine fragte jemanden nach dem Weg. Nach weiteren 10 Minuten wendete er das zweite Mal. Karine fragte wieder jemanden nach dem Weg. Nach fast einer Stunde erreichten wir glücklich La Ronde.

Schon an der Kasse sahen wir: sehr viel los. Ich stellte mich auf einen langen Tag mit viel Wartezeit ein.

 

Die erste Attraktion : die Achterbahn Boomerang. Die Großen stellten sich an. Nach 5 Minuten kamen sie wieder heraus: irgendein Defekt.

Wir gingen weiter zur Achterbahn Manitou:  Wartezeit 1 Stunde.
Als nächstes hatten wir Hunger.
Leider beschränkt sich die Gastronomie im Park auf langweiliges FastFood (Pizza, Hot Dog und Mc Donalds). Also holten wir halt Pizza. Typisch amerikanisch (La Ronde gehört zur Amerikanische Six Flags Gruppe), voll fett, voll mit Käse und riesengroß.

Ich kratzte erst mal 1 Kilo Käse herunter, sie wurde aber dadurch auch nicht besser. Das Sprite schmeckte nach Chlor, was hier und in Amerika typisch ist, da die Eiswürfel oft aus Leitungswasser hergestellt sind, das immer stark gechlort wird.

Nächste Attraktion : Goliath, eine total neue, riesige Achterbahn. Nix für Bill, die Kinder und mich. Kaum waren die Großen verschwunden, hörten wir, dass die Wartezeit 2 Stunden beträgt. Bill ging mit den Kleinen ins Kinderland. Ich war optimistisch und dachte, dass dies wohl keine 2 Stunden dauern würde. Leider war nach 2 Stunden immer noch nichts von denen zu sehen, da zwischendurch die Achterbahn immer mal für 5-10 Minuten still stand wegen Reparaturarbeiten!! Mich hätte da keiner rein gebracht. Bill war zwischenzeitlich auch wieder da. Gemeinsam harrten wir die letzte Stunde aus. Insgesamt mussten wir 3 Stunden warten.

Weiter ging’s. Der Catapult kam in Sicht. Das ist wie Bungee-Jumping, nur im Liegen. Es können bis zu 3 Personen mitfliegen. Ja, fliegen! Man liegt in einer überdimensionalen Weste und wird an einem Seil 30 m hoch gezogen und dann losgelassen. Karine und Christian wagten sich. Mir wurde schon vom Zuschauen schlecht. Außerdem kostete es noch Mal extra 60 Dollar.

Nachdem im Boomerang wieder alle rausgeschickt wurden, wegen Reparaturarbeiten, machten wir uns auf den Heimweg. Alle waren völlig fertig.

 
Fazit:

La Ronde ist toll für Achterbahn-Freaks.

Nachteil ist auf jeden Fall die lieblose Gestaltung des Parks. Langweilige geteerte Strassen führen zu den Attraktionen. Alles ist relativ einfach und langweilig inszeniert. Ganz im Gegenteil zu z.B. europäischen Freizeitparks die verschiedene Themen aufzeigen durch Bepflanzungen, Häuser usw.

Wie gesagt, der Park ist nur was für Achterbahnfreaks…nicht wirklich etwas für Familien. Der Eintrittspreis ist auch dementsprechend hoch und falls man sich doch für einen Besuch entscheidet, sollte man das auf jeden Fall unter der Woche machen. Außerhalb von Feiertagen und Schulferien. Sonst steht man stundenlang an den Attraktionen an und der Spaß vergeht sehr schnell, außer man kauft sich ein Flash Pass Ticket, da kommt man überall schnell durch (Kostet natürlich dementsprechend).

 

11.07.08:

Anscheinend war ab heute der Jetlag überwunden, wir schliefen alle bis 8 Uhr. Frühstück nahmen wir wieder im Chez Cora. Bis Karine und Bill kamen, hatten wir noch etwas Zeit, die wir mit Shopping verbrachten. Alles ist hier viel billiger. Erstens durch den Wechselkurs, zweitens, das sowieso alles billiger ist und drittens war noch Schlussverkauf. Shoppen lohnt sich auf jeden Fall.

Später wollten wir (außer Larissa und ich) raften gehen. Wir trafen uns um 12 Uhr Boulevard Lasalle unten am St. Laurentriver.

 

 

Es folgte eine genaue Einweisung durch die Bootsführer. Alle bekamen Schwimmwesten, Helme und eine Paddel. Dann ging’s los. Fast 2 Stunden geht es den Fluss hinunter. Die Strömung war stark, aber nicht so wild. Am Schluss sollten, besser gesagt mussten, alle ins Wasser springen, damit auch wirklich jeder nass war. Wenn es heiß ist, sollte man nur  Badekleidung und Badelatschen anziehen. Leider wussten wir das vorher nicht. Es dauerte 2 Tage, bis die Turnschuhe wieder trocken waren.

 

Nach dem Rafting hatten alle Hunger. Karine führte uns zu „Schwartz’s“, ein hebräisches Restaurant, wo es die Spezialität „Smoked Meat“ gab. Dort haben schon Stars wir Celine Dion, Angelina Jolie, Jerry Lewis und Burt Lancaster gegessen. Wir erwarteten ein Edel-Restaurant.

 

Als wir aber vor der Tür standen, dachte jeder für sich, dass er dort niemals hineingegangen wäre. Innen sah es auch nicht besser aus.

Die Einrichtung bestand aus alten Flohmarkt-Möbeln und es erinnerte an einen Döner Laden.

Streng genommen gab es nicht einmal eine Speisekarte; aber Schwartz's haben riesige Sandwiches, zarte Steaks und Montreals bestes Rauchfleisch. Und was die Bedienung angeht: Sie ist wie in New York - tüchtig und stets mürrisch. Er begrüßt uns kurz und knapp: Hi, nice to meet you again. Bitte? Again? Er schiebt uns zu einem Tisch und fragt: You want eat, what all eat? Wir nicken belämmert. Keine 3 Minuten später stehen 4 Mini-Teller mit einem Berg Rauchfleisch zwischen 2 Toastscheiben mit einem Klatsch Senf vor uns.

 



Wir schauen uns skeptisch an und kosten vorsichtig den Fleischhaufen. Erstauntes Nicken, das Zeug schmeckt wirklich gut! Jetzt konnte uns nichts mehr halten. Wir verputzten alles bis zum letzten Krümel. Man kann sagen, wegen der witzigen chaotischen Atmosphäre, die hier herrscht und der Berühmtheit wegen, sollte man mal hingehen, aber das reicht. Kaum waren wir fertig mit dem Essen, wurde uns schon die Rechnung hingeknallt. Das hieß so viel wie: Macht Platz für die anderen.

Zum Ausklang des Tages fuhren wir noch auf den Hausberg Montreals den Mont Royal. Von dort hat man eine herrliche Sicht über ganz Montreal.

Ja, und schon wieder war ein Tag vorbei.

Empfehlenswerte Restaurants von heute:

Schwartz’s Charcuterie Hebraique

3895 Saint-Laurent Blvd
(North of rue Prince-Arthur),

Wer um die Mittagszeit kommt, sollte sich auf lange Warteschlangen einstellen. Tischreservierungen kann man von vornherein vergessen.

12.07.08:

Der letzte Tag in Montreal. Es war megaheiß, fast 33 ° C. Wir trafen uns wieder mit Karine und ihrer Familie, um uns den Hafen und die Altstadt anzuschauen. Geplant war eine Hafenrundfahrt mit der Batou Mouge, einem Touristenschiffchen.

Man kann hier schön gemütlich Montreal vom Wasser aus betrachten. Ist ganz nett, nur verstanden wir den Führer nicht, da er ziemlich rasant sprach. Ohne Karine, die uns übersetzte, wären wir aufgeschmissen gewesen.

Danach bummelten wir durch die Altstadt, die sehr schön und malerisch ist.


Viele kleine Souvenirläden, Restaurants und ab und zu Kunstgalerien.

Da wir Hunger hatten, führte uns Karine zu ihrem Lieblingslibanesen „Amir“ .
Es ist zwar ein Schnellrestaurant, aber es schmeckte sehr lecker und war außerdem sehr günstig. Wir zahlten für 8 Leute nur 98 Dollar = ca. 60 Euro.

Danach holten wir uns bei Loblaws und Tim Hortons noch Kuchen und Muffins und fuhren zu Karine nach Hause.

Nach dem Kaffee zeigte sie uns noch ihr Wohnviertel, in dem sehr schöne Häuser und Villen (vor allem am See) liegen.

Tja, dann hieß es Abschied nehmen. Alle hatten einen Kloß im Hals. Diese 5 Tage waren so furchtbar schnell vorbei, wir wussten auch nicht, wann man sich wiedersehen wird. Im Auto fing Lea sogar an zu weinen.

Abends fuhren wir noch mal auf den Mont Royal, um das Feuerwerk zu bewundern, das anlässlich des Festival d’ Ete stattfand. Jedes Jahr schicken verschiedene Länder ihre besten Feuerwerker her, um zauberhafte Gebilde in den Himmel zu malen. Dieses Jahr war Australien an der Reihe.

Was für ein Abschluss!!

 

Empfehlenswerte Restaurants von heute:

AMIR

5252, rue Jean-Talon Ecke Boulevard Decarie

Montreal, H4P 1X3


13.07.08

Nach dem Frühstück starteten wir Richtung Quebec City. Wir benötigten ca. 2 ½ Stunden. Zwischendurch hielten wir an für eine Pinkelpause und um Larissa’s Hunger zu stillen. Nach praktisch jeder Abfahrt steht ein Schnellrestaurant. Man sollte dort aber nur notfalls was essen und zur Toilette gehen. Es ist meistens schmutzig und immer teuer. Lieber in einen kleinen Ort fahren (wenn einer da ist) und einen Supermarkt ansteuern. Dort gibt es immer Toiletten.

Kurz vor 12 Uhr erreichen wir Quebec. Zur Begrüßung fing es an zu regnen. Super!

Das Best Western in der Rue de Couronne sah besser aus als das in Montreal. Dafür waren die Zimmer deutlich kleiner. Wir hatten kaum Platz, unsere Sachen unterzubringen. Da es aber eh nur 2 Nächte waren, war uns das egal.

Zwischenzeitlich hatte es aufgehört zu regnen und wir machten uns auf die Suche nach einem Esstempel. 2 Straßen weiter fanden wir ein kleines italienisches Restaurant. Dort gab es nur Pizza, Lasagne und Salat. Das reichte uns.

Nach dem Essen ging Michael zurück zum Hotel um noch Karten für das an diesem Tag stattfindende Rockfestival mit Linkin Park zu ergattern. Lea ging mit, da sie keine Lust auf den Spaziergang in der Altstadt hatte.

Wir wollten mal schauen, wo man die Touren für die Kutschfahrten durch die Altstadt buchen kann. Kaum waren wir in der Altstadt, fing es schon wieder an zu regnen. Wir hatten natürlich schon wieder vergessen, einen Schirm mitzunehmen. Wir stöberten in einem Souvenirladen herum, in der Hoffnung, dass der Regen sich wieder verzog. Als ich die Sachen, die wir ausgesucht hatten, bezahlen wollte, merkte ich, dass ich meine Kreditkarte in dem italienischen Restaurant vergessen hatte. Ich war ganz aufgelöst, was sollte ich nur machen, wenn sie weg war? Wir hetzten zurück, aber die nette Bedienung hatte die Karte gut aufgehoben. Mir fiel ein Stein vom Herzen.

Da es mittlerweile in Strömen goss, versuchten wir, ein Taxi zu ergattern. Leider war weit und breit keins zu sehen. Ist halt nicht so wie im Film, wo man nur am Straßenrand pfeifen muss und es kommt eins.

Völlig durchnässt (zum 2. Mal) erreichen wir das Hotel. Im Untergeschoss war ein nettes Restaurant, dort wollten wir zu Abend essen.

Der Kellner war superfreundlich (sind hier fast alle, da sie fast ausschließlich vom Trinkgeld leben), nur als das Essen serviert wurde, waren wir doch enttäuscht. Viel zu wenig für zuviel Geld! Außerdem schmeckten die Gemüsespagetti nach nichts. Genauso hätten wir uns in einen Garten setzen können, Gemüse ernten und gleich essen. So hat es geschmeckt.

Nach dem enttäuschenden Essen machten Michael und Christian sich auf den Weg zum Festival. Dass es immer noch in Strömen regnete, war ihnen egal. Dass Linkin Park spielte, war ein tolles Ereignis.

Wir anderen beschlossen, noch eine Runde Karten zu spielen und dann die Betten zu testen.

Empfehlenswerte Restaurants :

La Pizz
299, rue St-Paul
Québec (Québec) , 418 692-5005

 

14.07.08

 

Nach dem Frühstück fuhren wir zu den Montmorency-Wasserfällen, die unweit von Beauport, etwa 8 km nordöstlich von Quebec City am Nordufer des Lorenzstroms, der Ile d´Orléans gegenüber liegen. Die Montmorency-Wasserfälle sind mit 84 m immerhin 30 m höher als die Niagara-Fälle, aber zugegebenermaßen weniger eindrucksvoll. Die Anlagen in der Umgebung wurden vor ein paar Jahren erneuert (Neueröffnung 1994) und werden nach wie vor von diesen auch überall aufkreuzenden Touristen heimgesucht. Schade, sonst könnte man das Sprühwasser als Dusche benutzen!

Nachts wird der Wasserfall oft angestrahlt. Im Winter erstarrt das Wasser teilweise zu Eis, ein wirklich grandioser Anblick! Mit einer Seilbahn kommt man die 84 Meter zu den Wasserfällen hinauf, wenn man nicht die Kondition und die Lust hat, die Treppen zu benutzen, der Spaß ist aber recht teuer.

Oben kann man auf einer Holzbrücke (wer sich traut!) die über die Wasserfälle führt, den herrlichen Blick über das Tal genießen. An schönen Tagen sieht man sogar das ehrwürdige Chateau Frontenac.


Alles in allem kann man die Wasserfälle nur empfehlen.

Wieder in der Stadt gingen wir mal wieder auf die Suche nach einem Restaurant. Im „Le Grand Cafe“ auf der Grand Allee wurden wir fündig. Die Portionen waren sehr groß und schmackhaft. Allerdings mussten wir 1 Stunde auf das Essen warten.

Danach schlenderten wir zur Citadelle, einer riesigen sternförmigen Festungsanlage des francokanadischen 22. königlichen Regiments und Residenz des Generalgouverneurs. Man sollte unbedingt den Rundweg um die Citadelle entlang gehen, dann hat man von dort den genialsten Blick über den St. Lawrence River und die gegenüberliegende Insel.

Am Ende des Rundwegs erreicht man die Terrasse Dufferin, die direkt vor dem eindrucksvollen Chateau Frontenac endet. Diese vielbesuchte Promenade bietet viele Aussichtspunkte auf den St. Lawrence River und die Ile d’Orleans.

 


 

Da es sehr heiß war, liefen wir zurück zum Auto und fuhren zurück zum Hotel. Gegen 18 Uhr machten wir uns nochmals auf den Weg in die Altstadt, um unseren aufkeimenden Hunger zu stillen.

Auf der Grand Allee gab es unzählige davon. Wir landeten bei einem Italiener. Die Pizza schmeckte recht lecker, allerdings war die Wartezeit von 1 ¼ Stunden doch ziemlich lang. Mittlerweile war es schon dunkel und wir bekamen Angst, dass keine Kutschfahrten mehr stattfinden könnten. Aber die Sorge war unbegründet, es waren noch jede Menge unterwegs.

Mit unserem Kutscher hatten wir Glück. Der war vielleicht gut drauf. Dauernd riss er Witzchen über dieses und jenes Gebäude und seine Bewohner, außerdem erinnerte seine Stimme an Freddy Frinton aus Dinner for One. Während der Fahrt ließ er uns aus seiner Chipstüte kosten. Nach der Fahrt, die viel zu schnell vorbei war, dachten wir, zu den 80 Dollar, die es kosten sollte, müssten wir noch 15% Tax und Trinkgeld dazurechnen. Daher überreichten wir ihm 107 Dollar. Er strahlte und bedankte sich überschwänglich und schenkte uns auch noch den Rest seiner Chipstüte.

Wir wunderten uns über seine Freude und schauten noch mal auf das Schild mit den Preisen. Na super! Die Tax war in den 80 Dollar schon enthalten! Wir hatten dem Mann sage und schreibe 27 Dollar Trinkgeld gegeben!

Deswegen überschlug er sich fast. Aber egal, dafür hatten wir jede Menge Spaß mit ihm.

Wir schlenderten noch ein wenig durch die Altstadt, da jede Menge los war. Es gab Musikanten und Straßenkünstler, die ihre Künste zum Besten gaben. Der Kutscher hatte uns zuvor noch erzählt, dass schon eine Menge Künstler z.B. für den Cirque du Soleil hier entdeckt wurden.

So, nun war es auch in Quebec vorbei. Die Tage vergehen wie im Flug.

 

15.07.08 

Nach dem Frühstück bei Cora’s, das gerade 2 Straßen vom Hotel entfernt lag, ging es weiter nach Ottawa. Inklusive einer Essenspause, benötigten wir 5 ½ Stunden. Reine Fahrtzeit 4 ½ Stunden. Der erste Eindruck von Ottawa: Sehr positiv, alles sehr gepflegt und durchzogen mit jeder Menge Grünanlagen. Man merkte, dass die Bildung der Einwohner im Schnitt etwas höher liegt, als in den anderen beiden Städten.

Wir hatten uns den Luxus erlaubt, 2 Nächte im Fairmont Chateau Laurier zu residieren. Ein riesiges Schloss mitten in der Stadt, sehr vornehm, die Zimmer großzügig geschnitten, mit allem Komfort. Das einzige Minus war, dass die Wände doch sehr dünn sind und man vom Nachbarn Geräusche hört.

Wir starteten unsere Erkundungstour. Die Stadt war sehr lebhaft, auf der Elginstreet gab es viele Restaurants, Bars und Kneipen. In einem irischen Pub bekamen wir ein leckeres Essen. Bierliebhaber kommen hier auf ihre Kosten.

Wir spazierten zurück zum Parliament. Wenn man es zum ersten Mal sieht, muss man über seine imposante Größe staunen. Da gerade „400 Jahre Quebec City“ gefeiert wurde, (Quebec liegt auf der anderen Seite des Flusses, der die Grenze zwischen Quebec und Ontario bildet) wurden viele Veranstaltungen geboten. An diesem Abend (was ein Glück) gab es am Parliament eine Sound&Light-Show, die aus gigantischen Projektionen aus der Geschichte Kanadas auf das Parliament bestand. Fantastisch gemacht, mit tollem Sound! Nur mit einer halben Stunde etwas zu lang geraten.

 

 

Wir waren alle müde und liefen zurück zum Hotel, das zum Glück nur um die Ecke lag.

 

16.07.08

 

Wieder hatten wir herrliches Wetter, blauer Himmel und angenehm warm. Auf dem Programm stand der Besuch des Museum of Civilization, das nur 5 Autominuten im gegenüber liegenden Gatineau (Quebec) lag. Wir sind eigentlich keine Freunde von Museen, aber da wir schon öfter gelesen hatten, dass man es unbedingt besuchen sollte, taten wir das.

Wir haben es nicht bereut. Auf 4 Etagen wird die Geschichte Kanadas bildlich und mit vielen kleinen Filmen dargestellt.

Der Kultur der Indianer und Inuit wird breiter Raum eingeräumt - u. a. steht man vor der originalgetreuen Rekonstruktion eines Dorfes der Nordwestindianer und elf bis an die Decke reihenden Totempfählen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die kanadische Siedlungsgeschichte. In einer Zeitreise erlebt man die Ankunft der Wikinger, schaut Walfängern über die Schulter und erlebt, wie Waldläufer, Pelzhändler und Holzfäller den harten Alltag in der noch jungen Kolonie meisterten. Im 2. Stock gibt es ein Kindermuseum, da können die Kleinen nach Herzenslust spielen und ausprobieren (unbedingt zu empfehlen!).

Das Postmuseum war auch lustig. Alles dreht sich um die Post, sogar kleine Filmausschnitte, die von Mail und Post handeln, kann man anschauen.

Man kann das Museum nur wärmstens empfehlen. Für 10 kanadische Dollar ist es auch sehr günstig.

Zum essen haben wir uns das „Le Buffet des Continents“ (4, Gare Talon in Gatineau) ausgesucht. Dort gibt es eine riesige Auswahl an Salaten, Hauptspeisen und Desserts. Kinder bis 12 Jahre kosten nichts.

Gestärkt fuhren wir zurück ins Hotel um zu relaxen.

Abends gingen wir noch mal über den Bayward Market. Ein Restaurant, das man unbedingt meiden sollte, außer man mag in altem Fett gebackene Pommes und undefinierbare Suppe, ist das „Heart&Crown“ ein irisches Pub.

Wenn es mal regnen sollte, kann man auch in eins von den vielen Centern gehen, z.B. das Rideau Center, da kann man nach Herzenslust shoppen.
 

17.07.08 : Auf nach Toronto


An diesem Tag erlebten wir nicht so viel, da wir erst um 10³° Uhr losgefahren waren, da wir noch die Wachablösung vor dem Parliament anschauen wollten. Die findet jeden Tag um 10°° Uhr statt.

Es war ganz lustig anzuschauen, wie die sehr jungen Männer mit ihren übergroßen Pelzmützen im Stechschritt hin- und herliefen.


Die Fahrt nach Toronto wurde nur durch einen Zwischenstopp am Lake Ontario unterbrochen, dort gibt es viele schöne Plätze, wo man sich einfach ins Gras legen und das Rauschen der sanften Wellen genießen kann.

Nach der Ankunft in unserem Hotel ( Coutyard by Marriott, 475 Younge Street), das übrigens sehr zu empfehlen ist, fielen wir einfach nur in unsere Betten.

 

18.07.08:

Wir beschlossen, den Tag zu nutzen um zu den Niagara Fällen zu fahren, da für die nächsten Tage schlechtes Wetter gemeldet war. Es war zwar bedeckt, aber 30° C warm. Ideal um nass zu werden.

Auf dem Weg dahin zogen wir eine Schleife nach St. Jacobs bei Kitchener, dort wollten wir uns die Alt-Mennoniten betrachten, die dort ansässig sind. Diese Menschen leben so wie vor 100 Jahren. Sie versuchen, die alten Traditionen aufrecht zu erhalten. Sie pflegen einen äußerst einfachen Lebensstil, unterwerfen sich keinem Stil- und keinem Modediktat.

Es ist ein streng reglementiertes Leben mit Einschränkungen, die Außenstehenden in der heutigen Zeit nur schwer lebbar erscheinen. Der Genuss von Alkohol und Tabak ist ihnen verboten, es gibt kein Radio, keinen Computer, keinen Fernseher in ihrem Leben. Sie sprechen auch noch immer ihre eigene Sprache, das sogenannte Pennsylvaniadeutsch, eine Mischung aus dem Deutsch des 19. Jahrhunderts und Englisch. Sie fahren noch mit Pferd und Wagen durch die Gegend und kleiden sich fast ausschließlich schwarz, die Männer im Anzug, die Frauen mit langen Kleidern und Spitzenhäubchen. Fast wie aus der „kleinen Farm“ entsprungen.

 

Anscheinend werden es immer weniger, denn wir sahen nur wenige.

Um sie zu sehen, sollte man eine kleine Rundfahrt durch Dörfer wie Heidelberg, Baden und Philipsburg machen.
In St. Jacobs selbst sieht man sie eher an den Markttagen Donnerstags und Samstags. Erwähnen sollte ich noch das Stone Crock Restaurant in St. Jacobs. Wer sich nach Sauerkraut und Wurst sehnt, kommt dort auf seine Kosten.

Niagara Falls:

1.Total voll mit Menschen 

2. Nepp (alles schweineteuer)

3. Las Vegas lässt grüßen

Abends geht auf der Victoria Street voll die Post ab. Riesenrad, Wachsfigurenkabinett nur mit den berühmtesten Verbrechern (Hitler natürlich auch), Mini-Golfanlagen, Souvenirläden ohne Ende.


Das Beste ist wohl die Fahrt mit der Maid of the Mist, die so nah an die Fälle heranfährt, das garantiert jeder nass ist. Wer’s kann, sollte eine Nacht dort bleiben, um die Fälle bei Nacht zu erleben. Das sieht atemberaubend schön aus.



19.07.08 in Toronto:

 

  1. Walk of Fame: Na ja, einfach nur Ahornblätter im Boden mit einigen berühmten Stars. In Amerika ist wenigstens noch etwas Show dabei. 
  2. Honest Ed’s : Einfach nur ein riesiger Kaufladen mit allem möglichen Ramsch und 1 Dollar Artikeln. 
  3. Eaton Center : Ein Paradies für Shopping Fans. Viele namhafte Geschäfte und Restaurants.

 

 

20.07.08 in Toronto:

 

Leider regnete es in Strömen. Wir beschlossen, ins Science Center zu gehen. Leider hatten diese Idee noch 1 Million andere Leute. Wir mussten fast eine Stunde für die Karten anstehen, was sich aber voll gelohnt hat.

Man kann an vielen Stationen experimentieren und ausprobieren. Die Zeit, die wir eingeplant hatten, reichte gar nicht aus. Dort kann man locker einen ganzen Tag verbringen, vor allem, wenn man noch einen oder zwei IMAX-Filme sehen will.


Leider mussten wir uns losreißen, da Larissa, Michael und Christian Karten für ein Footballspiel hatten. Das ging 3 Stunden, aber alle waren total begeistert. Das war supertoll, die machen da richtig Action, auch zwischen den Spielen.


 

21.07.08:

Canadas Wonderland: Keine Antwort auf Disneyland, der Park lebt nur von seinen vielen Achterbahnen, von denen nur „The Behemoth“ und die „Vortex“ zu empfehlen sind, da die alten Achterbahnen keinen Kopfschutz haben. Was an heißen Tagen gut ist, ist der angeschlossene Wasserpark (im Preis drin) mit Riesenrutschen und Wildwasserfahrt mit großen Gummireifen. Also unbedingt Schwimmsachen und Handtuch mitbringen.

 

22.07.08:

Unser letzter Tag in Toronto.

CN-Tower: Teuer, 30 Dollar pro Person, aber man hat einen wahnsinnigen Blick auf Toronto.



Für ganz Mutige: der Glasboden, zuerst denkt man, man tritt ins Leere, aber dann ist es ein erhebendes Gefühl, vor allem im Bauch!

Fazit: Kanada in 14 Tagen kennen zu lernen ist unmöglich. Man kann nur erahnen, wie die Mentalität der Menschen dort ist, was sie bewegt und was sie lieben. Nur wegen der Landschaft muss man nicht nach Kanada, das findet man auch hier, oft näher, als man denkt. In Kanada ist nur alles größer.