Die Hugenotten auf Reisen


Header Section


Main Content

- Camping Loiretal 2006



1.    Tag, Samstag :

Abfahrt 10 Uhr. Nach 2 ½  Stunden meldet sich der Hunger. Wir halten an der 
Raststätte Reims und gehen in den Autogrill. Klaus nimmt eine vermeintliche Roulade. Die anderen essen Penne Bolognese und ich Hähnchen mit Couscous. Einhelliges Urteil: schmeckt sch....
Besonders die „Roulade“ von Klaus ist extrem anwiderungswürdig. Sieht innen aus wie Ausgekotztes von der Katze. Riecht aus so. Oder sind es die Toiletten, die 2 Meter von uns entfernt sind? Stop ! Von wegen Toiletten, es ist die Küche, aus der es wie aus einer Kloake stinkt. Uns ist der Appetit vergangen. Jeder lässt mindestens 2/3 auf seinem Teller liegen. Schlecht gelaunt fahren wir weiter.
Gegen 17 Uhr erreichen wir Paris, verfahren uns einmal, was ½ Stunde Zeit kostet. Noch 200 km.
Gegen 19 Uhr kommen wir endlich am Campingplatz Parc des Alicourts in Pierrefitte sur Sauldre an.

(Hier der Link zur Seite, wen es interessiert:
http://www.sologne-parc-alicourts.com/ )

Wir sind erst mal begeistert. Schön angelegter Park mit vielen Blumen und Bäumen an einem kleinen See, sowie ein super angelegtes Schwimmbad, sogar mit Wellenbad.


Die Anmeldung geht flott und wir bekommen unseren Standplatz zugewiesen.
Direkt neben einem Sanitärhäuschen! Die Begeisterung lässt nach. Der Standplatz selbst ist aber schön. Zwar ganz hinten, dafür aber ruhig und halbschattig unter Bäumen.
Wir richten uns ein und dann ist es auch schon Zeit zum Schlafen.
Jetzt zeigen sich die Folgen von dem Mittagessen im Autogrill Reims:
Lea meldet sich mit Durchfall. Toll! Ich gebe ihr eine Perenterolkapsel und hoffe, das war’s.
Nachts geht’s bei Klaus los. Bestimmt 4-5 Mal zur Toilette, volles Programm hinten und vorne.
Jetzt erweist sich der Platz neben dem Toilettenhäuschen als Segen. Man wagt sich nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er quer über den Campingplatz hätte rennen müssen.

2.    Tag, Sonntag:

Lea geht es wieder gut, Klaus leider noch nicht. Wir anderen verbringen den Tag mit der Erkundung des Campingplatzes und Spielen. Hier gibt es einen gut sortierten kleinen Supermarkt, einen Take away Imbiss, sowie ein Restaurant, das leider nur Abends ab 18 Uhr 30 geöffnet hat. Für uns zu spät, da wir aufgrund labiler Mägen spätestens um 18 Uhr essen.


Wir essen mittags eine Pizza vom Imbiss (auch nicht die große Nummer). Da hier 60% Engländer, 39% Holländer und mit viel Glück 1% Deutsche sind, findet Lea keine Spielkameraden. Zum Glück spielen Larissa und Christian gerne Kniffel und Karten, so ist sie auch beschäftigt.

3.    Tag, Montag:

Klaus geht’s zum Glück wieder besser. Er kann sogar aufstehen und wir fahren in den nächst größeren Ort Salbris um einzukaufen.
Unterwegs entdecken wir noch ein kleines Schlößchen, das wir dann spontan besichtigen.



Das hat uns sehr gut gefallen. Vor allem ist es ein Schlößchen zum anfassen.
Wir durften ganz allein ohne Einschränkungen das gesamte Schloß besichtigen auch ganz vorsichtig mit den Fingerspitzen. Obwohl es an dem Schloss noch viel zu tun gibt, ist es ein Paradies für Kinder. Man darf alles anfassen, sich überall hinsetzen, auch auf alte Stühle und Sofas, kann die ausgestellten historischen Spiele benutzen. Man darf sich vorstellen wie es früher hier war und denkt, in welchem Raum treffen wir das Schlossgespenst. Sehenswert!

Im Super U finden wir alles, was wir brauchen.
Wir wollen mittags unseren neuen Grill ausprobieren und haben Garnelen- und Putenspieße mitgenommen.
Zurück auf dem Campingplatz packen wir den Grill aus und müssen feststellen, dass kein Verbindungsschlauch von Grill zu Gasflasche dabei ist. Umständlich braten wir die Spieße auf dem kleinen Herd im Wohnmobil.
Wir setzen uns noch an die Bar und lassen den Tag früh ausklingen, da es nach Sonnenuntergang ziemlich kalt wird.

4.    Tag, Dienstag:

Da es zum Baden zu kühl ist, fahren wir mit unseren kleinen Klapprädern durch den Wald in das 7 km entfernte Brinon sur Sauldre. Dort gibt es zwar eine Kirche aus dem 11. Jahrhundert, die aber verschlossen ist. Ehrfürchtig bestaunen wir das Kirchlein von außen und kehren noch in einer kleinen Bar ein. Die Besitzerin (denken wir), nimmt noch Lotto und Pferdewetten an. Daher ist es ein Kommen und Gehen und Begrüßen mit Handschlag. Einer der Dorfleute schüttelt sogar uns die Hand.
Nettes Volk, die Franzosen.
Wir machen uns auf den Rückweg, da wir unseren Grill in Gang bringen wollen und fahren noch Mal nach Salbris in den Supermarkt. Christian meint, er hätte einen Schlauch entdeckt, der passen müsste. Mit Bergen von Fleisch und Fisch beladen, wollen wir zurück fahren. Vorher signalisiert uns ein Franzose, dass unser Reifen platt ist. Klaus sieht, dass ein Nagel drin steckt. Er pumpt noch Mal Luft auf , damit wir es noch auf den Campingplatz schaffen.
Hoffentlich ist der Ersatzreifen noch gut. Ist er.

2. Versuch den Grill in Gang zu bringen:

mit Ach und Krach kriegt Christian es hin, obwohl der Schlauch etwas zu schmal ist. Seitlich tritt zwar etwas Gas aus, aber wenn keiner mit Feuer rumfuchtelt, dürfte nichts passieren. Wir speisen wie die Götter. Herrlich!

5.    Tag, Mittwoch

Da das Wetter leider immer noch kühl ist, beschließen wir, nach Orleans zu fahren. Das sind ca. 100 km. Nachdem wir ½ Stunde nach einem Parkplatz gesucht haben, werden wir fündig. Immer an der Loire entlang, kurz bevor man wieder raus fährt, nach links in der Nähe der Cathedrale Sainte-Croix.
Orléans, das war schon im frühen Mittelalter eine der Hauptstädte der französischen Könige.



Die Cathedrale Sainte-Croix ist ein Symbol französischen Nationalstolzes, in der ein Denkmal der Jeanne d’Arc steht, die im Mai 1429 die Stadt von der englischen Besatzung befreit hat. Der große Place du Martroi mit der Reiterstatue der heiligen Johanna ist Mittelpunkt der Altstadt, nur leider haben wir den nicht gefunden.
Nach dem Mittagessen in der Fußgängerzone, sind wir doch recht müde und machen uns auf den Rückweg zum Campingplatz.
Abends spielen wir noch eine Runde Minigolf auf dem wunderschön angelegten  Minigolfplatz und dann ist tuc.

6.    Tag, Donnerstag:

Ich habe auf der Karte entdecket, dass der Weinort Sancerre „nur“ 60 km entfernt ist. Wir machen uns auf den Weg. Da die letzten 20 km recht kurvig sind, brauchen wir doch eine ganze Stunde. Was sich aber gelohnt hat. Es ist ein wunderschön verwinkeltes Örtchen, wo man an jeder Ecke zur Weinprobe eingeladen wird. Was wir auch ausgiebig tun. Auf dem kleinen Dorfplatz laden Touristenrestaurants zum Essen ein. Wir essen ein Omelett und fahren mit 12 Flaschen Wein wieder zurück.

7.    Tag, Freitag:

Heute müssen wir abreisen. Unser Fazit: Der Campingplatz ist toll, es ist alles da, was das Herz begehrt, nur ist der Campingplatz leider etwas abgelegen und voll mit Engländern und Holländern.
Wir fahren noch nicht nach Hause, sondern wollen noch 2 Tage in Paris bleiben. Wir haben schon im Voraus auf dem Campingplatz Bois de Bologne gebucht, was auch ratsam war, da dort reger Verkehr mit An- und Abreisenden herrscht. Da wir uns schon wieder verfahren haben, brauchen wir fast 3 Stunden, um anzukommen.



Wir machen uns gleich auf den Weg in die Stadt. Was gut ist: Vom Campingplatz fährt alle halbe Stunde ein Pendelbus bis zur nächsten Metrohaltestelle (die ca. 3 km entfernt ist).
Als erstes ist natürlich der Eiffelturm dran. Larissa, Christian und Lea wollen unbedingt nach oben. Nachdem wir die Schlangen vor den Kassenhäuschen gesehen haben, beschliessen Klaus und ich, nicht mit hoch zu fahren. Wir bummeln an der Seine entlang, über den Place de Varsovie und kehren im Café des Palais de Chaillot, der gegenüber dem Eiffelturm steht ein . Von dort aus hat man einen herrlichen Blick über Paris. Wir gönnen uns nur eine heiße Schokolade, da die Preise Richtung Wucher gehen.
Da die Kinder immer noch nicht aufgetaucht sind, überqueren wir den Place du Trocadéro und kehren in einem der vielen Cafés ein. Dort bekommen wir auch ein recht leckeres Essen.
Nach fast 2 Stunden tauchen auch die Kinder auf. Sie haben es nur bis zum 1. Stock geschafft, dort hätten sie noch mal warten müssen und das war ihnen zuviel.
Nächster Besichtigungspunkt: Notre Dame, die ausgerechnet heute geschlossen ist, dann suchen wir die berühmteste Adresse für Eis, das Berthillon (Rue Saint-Louis-en-l´Ile 31, Métrostation Pont Marie), das leider auch geschlossen ist, und dann St. Germain de pres. Dort ist ein Leben! Ein Restaurant neben dem anderen. Kleine Läden, Musik aus allen Ecken.

Als Abschluss laufen wir eine Seite der Champs-Elysées, die berühmte Prachtstraße mit dem monumentalen Triumphbogen, der zu Ehren Napoleons erbaut wurde, hinunter. Dort kann man sich beim Blick in die Schaufenster der Designer-Boutiquen erholen.
Lea ist jetzt doch sehr kaputt, man muss sie aber loben, wir sind trotz Metro schließlich einige Kilometer gelaufen. Apropo Metro. Lea würde am liebsten den ganzen Tag damit kreuz und quer durch Paris fahren, so viel Spaß hat es ihr gemacht.

8.    Tag, Samstag:

Wir wollen zum Montmartre um Lea, Larissa und Christian malen zu lassen. Vorher essen wir noch in einem der Restaurants auf dem Montmatre Platz. Es hieß „Le chausseurs“. Leute, esst bloß nichts bei denen! Die Pizza von Larissa war unten vollkommen schwarz, und unsere Pizzen schmeckten wie Schuhsohlen. Klaus hat nach langem Palaver mit dem Chef Larissa’s Pizza nicht bezahlt.
 
Leider fing es an zu regnen. Somit hatten wir nicht groß Lust, uns die Arbeit der Maler genau anzusehen. Lea hatte mit ihrer Malerin Glück.

Larissa und Christian nicht. Es war eine alte Chinesin oder so was. Das Bild von den Beiden ähnelt eher Hänsel und Gretel.



Sehr verärgert (das Bild hat 80 Euro gekostet) ziehen wir von dannen.
Wegen dem schlechten Wetter fahren wir zum Boulevard Haussmann und gehen in die Galerie Lafayette. Ich kann gerade noch eine Schachtel dunkle Schokolade von Valrhona kaufen, da werden wir buchstäblich von Japanern überrollt. 3 Busse voll ergießen sich in die Delikatessen-Abteilung. Klaus, Lea und ich ergreifen die Flucht. Larissa und Christian wollen noch weiterstöbern.
Draußen stellen wir fest, dass es sich aufgeklart hat, es scheint sogar wieder die Sonne. Da wir nach dem Fraß auf dem Montmartre wieder Hunger haben, suchen wir nach einem Restaurant. Was sich in dem Viertel um die Oper herum als schwierig erweist. Die Preise in den wenigen Cafes sind astronomisch hoch (ein belegtes Baguette 18 Euro!). Kurzerhand fahren wir mit der Metro ins St. Germain-Viertel und werden im „Chez Clement“ fündig. Das Essen ist prima, nur die Jazzmusik nervt ein wenig. Larissa und Christian kommen dazu. Larissa schwärmt von einem Burberry-Mantel den sie entdeckt hat. Leider kostete er 300 Euro. Den kann sie sich nicht leisten. Na ja, Hauptsache mal anprobiert.
Nach dem köstlichen Essen müssen wir verdauen und schlendern noch zum Louvre, durch die Tuilerien und sehen uns noch die andere Seite der Champs Elysées an.
Dann reicht es uns. Außerdem fängt es schon wieder an zu regnen. Daher kehren wir zum Campingplatz zurück, und somit ist unser Urlaub auch schon wieder zu Ende. Schade!!